Andere Menschen so zu behandeln, wie man selbst von ihnen behandelt werden möchte – diesen Grundsatz nennt man die „Goldene Regel“. Sie findet sich in allen fünf großen Weltreligionen in jeweils unterschiedlichen Formulierungen wieder und auch die philosophische Tradition kennt sie. Für uns als Schule hat diese Regel eine besondere Bedeutung und wir möchten sie in unserem Schulalltag im Umgang miteinander leben.
Die „Goldene Regel“ steht auch im Mittelpunkt des Projekts „Weltethos“, das durch den Theologen Hans Küng (1928-2021) ins Leben gerufen wurde. Die Grundidee des Projekts ist es, dass ein friedliches Zusammenleben der Menschen dieser Erde nur gelingen kann, wenn die verschiedenen Kulturen und Religionen miteinander sprechen, einander besser kennenlernen und sich auf die Einhaltung gemeinsamer ethischer Werte verpflichten. Werte, die mit dem „Weltethos“-Gedanken in Verbindung stehen, sind insbesondere: Toleranz, Wahrhaftigkeit, Solidarität, Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit, Ehrfurcht vor allem Leben, Gleichberechtigung der Geschlechter, Nachhaltigkeit und der Schutz der Erde.
Unsere Schule fühlt sich der Vision des Projekts „Weltethos“ besonders verbunden und bemüht sich bereits seit vielen Jahren durch verschiedene Aktivitäten verstärkt darum, unseren gemeinsamen Lern- und Lebensraum durch die Vermittlung dieser Werte zu bereichern und darüber hinaus einen Beitrag dazu zu leisten, die „Weltethos“-Idee bekannter zu machen.
Im März 2023 wurde unsere Schule als 24. Schule durch die Stiftung „Weltethos“ aus Tübingen in das Netzwerk der „Weltethos“-Schulen aufgenommen, nachdem bereits 2016 alle verantwortlichen Gremien der Schule mit großen Mehrheiten den Beschluss gefasst hatten, sich um diese Auszeichnung zu bewerben. Durch einen längeren Schulentwicklungsprozess, zu dem z.B. auch die Auseinandersetzung mit den Werten unseres Leitbildes gehörte, konnte dieser Wunsch nun endlich umgesetzt werden.
Im Folgenden möchten wir vorstellen, welche Aktivitäten an unserer Schule für unsere Ausrichtung als „Weltethos“-Schule besonders wichtig sind. Diese lassen sich in die drei großen Bereiche „Interreligiöses und interkulturelles Lernen“, „Leben in der Gemeinschaft: Soziales Lernen“ und „Der Blick auf die Einzigartigkeit jedes Menschen“ unterteilen.
Für Schülerinnen und Schüler ab dem 8. Schuljahr gibt es zudem eine „Weltethos“-AG. Im Arbeitskreis „Weltethos“ überlegen Lehrerinnen und Lehrer, welche Aktivitäten als nächstes durchgeführt werden sollen, wie z.B. den schulweiten „Weltethos“-Projekttag. Zum Arbeitskreis sind auch interessierte Eltern herzlich eingeladen!
Pressearbeit, Vorsitzender FK Ev. und Kath. Religionslehre, Ansprechpartner „Weltethos“, Raum 208
